Sonntag, 24. Juli 2016

Gibt es die Route 66 tatsächlich noch?

... haben mich einige Besucher bei meiner Ausstellung am vergangenen Wochenende beim ersten Europäischen Route 66 Festival in Ofterdingen gefragt. 
Standin' on a corner ...  
"Die ist doch längst Geschichte," kam es gleich hinterher. Nur skeptisch ließen sie sich überzeugen, dass die Straße zu großen Teilen wieder befahrbar ist, dass viele Motels, Diners und Tankstellen mit viel Liebe und Leidenschaft wieder hergerichtet wurden und weiterhin betrieben werden.

Wir haben fast die komplette Strecke von Amarillo bis Santa Monica ohne Interstate zurückgelegt. Nur als wir in die Nähe des Ballungszentrums Los Angeles kamen, mussten wir auf die Autobahn, um letztendlich in die Stadt zu können.

Unsere ersten Erfahrungen mit der Mother Road

Redtop in New Mexico
Als wir unsere erste Reise entlang einer Teilstrecke der Route 66 planten, wurde ich im Internet von Informationen überflutet. Was ich wie rausfiltern sollte, davon hatte ich keine Ahnung. Wer nur den Namen kennt und vielleicht noch wie lange sie ist und dass es die erste durchgehende Strecke von der Ost- bis zur Westküste sei, wird von den gefundenen Informationen regelrecht erschlagen. Wo anfangen und wo aufhören - auch bei Teilstrecken - war fast unmöglich herauszufinden. Die Informationsflut war so überwältigend, dass ich es letztendlich aufgegeben habe und einfach nur ein paar Namen und Abfahrten von der Interstate auf unserer Route notierte und wir es einfach auf uns zukommen ließen.

Apache Motel in Tucumcari


Beim zweiten Besuch, es handelte sich ebenfalls um die westliche Route, war es ein bisschen besser. Ich habe begonnen Leute, die sich für die Route 66 interessieren auf Facebook zu kontaktieren, in Gruppen reingeschnuppert, mir Seiten auf Facebook und im Web angesehen und auch Bücher bestellt und gelesen. Ich habe zwar wertvolle Informationen bekommen und wohl auch einige umgesetzt, einige dieser Kontakte auch persönlich getroffen, aber zufriedenstellend war es immer noch nicht. Ich konnte zwar Strecken fahren, die weder im Navi noch auf der Karte eingezeichnet waren (mittlerweile findet die Route 66 immer mehr Einzug auch auf Google Maps, Navi-Karte wird wohl etwas dauern), sind oft parallel zum Highway gefahren und haben die Einsamkeit auf unserem Teil der Strecke regelrecht genossen. So weit das Auge reichte, gehörte uns die Strecke ganz allein, während auf der Autobahn daneben sich die riesigen Trucks oft Elefantenrennen lieferten.

Auf dieser zweiten Reise lernte ich dieses Gefühl, Mitglied einer ganz großen Familie zu sein, kennen. Egal wo wir waren, wir wurden herzlich aufgenommen und beraten, wir bekamen Eintrittskarten zu Museen geschenkt, Informationsmaterial ... aber durch unseren recht straffen Streckenplan fanden wir oft nicht die notwendige Zeit, die genannten Orte zu besuchen. Lediglich unsere Route konnten wir auf die alte noch existente Strecke umleiten und sind sie dann letztendlich auch gefahren.

Was mir nach diesen zwei Besuchen letztendlich aufgefallen ist, keine der gefundenen Informationen waren in deutscher Sprache. Für mich zwar kein Problem, aber vielleicht für jemanden der die Sprache nur dürftig beherrscht.

TimeTraveler911.com

Ein paar unserer mitgebrachten Route 66 Impressionen
Nach diesen beiden Reisen, habe ich einen Versuch unternommen auf meiner Reiseseite eine Rubrik für die Route 66 einzurichten, aber aus Mangel an konkreten Plänen und die immer noch existente Überflutung an Informationen, die ich weder kategorisieren noch irgendwie sinnvoll einordnen konnte, habe ich es letztendlich aufgegeben.

Über eine Liste der von uns gefahrenen Orte entlang der Route 66 bin ich bisher nicht hinausgekommen, nicht einmal Details zu den einzelnen Orten oder Bilder, welche ich eigentlich en masse  gemacht habe, wurden bisher von mir eingestellt. Das eigentliche Problem waren technische Probleme mit der Webseite, um die ich mich mehrfach im Jahr kümmern musste und das gleich mehrere Wochen (da ich ja nur abends Zeit hatte) andauerten. Sowas macht keinen Spaß und das Wesentliche ist immer wieder auf der Strecke geblieben.

Das erste Europäische Route 66 Festival in Ofterdingen hat zu einer kleinen Wende in meinem Chaos geführt. Der erste Schritt ist dieser Blog in deutscher Sprache und eine deutsche Version meiner beiden Route 66 Travelers Gruppen auf facebook und google+.

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